Stadtteilmütter erinnern

Neuköllner Stadtteilmütter setzten sich in einer Seminarreihe mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinander. Bei Besuchen in Ausstellungen und Gedenkstätten und im Austausch miteinander, beschäftigten sich die Frauen mit der Geschichte des NS-Regimes, der Verfolgung und Ermordung von Juden*Jüdinnen, Sintezze*Sinti und Romnja*Roma, mit den „Euthanasie“-Morden und Zwangsarbeit.

Stadtteilmütter besuchen das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma

Auch die Geschichten der Frauen selbst kamen im Rahmen des Seminars zur Sprache. Viele der Frauen haben Krieg und Flucht erlebt, haben erfahren, wie es sich anfühlt, ein Leben in einem neuen Land von Null aufbauen zu müssen oder als „fremd“ betrachtet und angefeindet zu werden. In den Texten, die die Stadtteilmütter in der Seminarreihe verfassten, beschreiben sie, welche Themen sie im Seminar bewegt und berührt haben.

Die Texte zeigen, dass die Frauen, anders als es ihnen und vielen Menschen mit Migrationsgeschichte oft vorgehalten wird, großes Interesse für die NS-Geschichte haben und viel Empathie im Umgang mit dieser. Sie erzählen von Erinnerungsorten, die sie gemeinsam besucht haben. Die Frauen beschreiben Geschichten, die sonst selten erzählt werden, die aber ebenso Teil unserer Gesellschaft sind, Geschichten von Flucht, von Verlust und von schwierigen Neuanfängen. Sie geben einen Einblick, wie es ist, als Teil einer Minderheit in Deutschland zu leben und sich aus dieser Perspektive mit der Verfolgungsgeschichte von Minderheiten auseinanderzusetzen. Hier werden ausgewählte Texte veröffentlicht.


Kontakt:

Sara Spring
E-Mail: spring[at]asf-ev.de
Tel: 030/28395-156 oder -184

Stadtteilmütter auf den Spuren der Geschichte

2006 traten Stadtteilmütter mit dem Wunsch an ASF heran, gemeinsame Seminare zum Thema Nationalsozialismus zu entwickeln. So entstand das Kooperationsprojekt „Stadtteilmütter auf den Spuren der Geschichte“.

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