Woher kommst du? Aus Deutschland!

Rutmira Rahman

Durch meine Teilnahme an dem Seminar von ASF habe ich sehr vieles dazugelernt. Unser Schwerpunkt war die Geschichte der Sinti und Roma. Ich möchte heute über die Verfolgung der Sinti und Roma sprechen, da auch in unserer jetzigen Zeit Minderheiten verfolgt werden.

Im Seminar haben wir mit Petra Rosenberg geredet, der Tochter von Otto Rosenberg, dem Mitbegründer des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg. Durch das Gespräch mit Petra Rosenberg konnte ich die Trauer der Menschen von damals und heute fühlen und es hat mir sehr Leid getan, solche Geschichten zu hören.

An dem Gedenkort-Zwangslager in Marzahn habe ich die Geschichte von einem jungen Musiker gelesen. Weil er Sinto war, durfte er keine Musik mehr machen. Nur wegen seiner Herkunft wurde er von den Nazis verfolgt.

Bis heute werden Minderheiten in verschiedenen Ländern auf der Welt verfolgt. Ein sehr gutes Beispiel sind die Rohingya. Die Rohingya sind eine Gruppe von Menschen in Myanmar, die aber nicht von der Regierung akzeptiert werden. Deswegen haben sie keinen Anspruch auf die myanmarische Staatsbürgerschaft.

Bis 2017 haben circa zwei Millionen Rohingya in Myanmar gelebt, doch aufgrund der Verfolgungen sind die meisten Rohingya geflüchtet und sie wurden von Bangladesch aufgenommen. Heutzutage leben rund eine Million Rohingya in Bangladesch. Aber auch dort ist die Situation für sie nicht leicht.

Viel Gewalt wurde ihnen in Myanmar angetan, Familien wurden getrennt und viele Leben wurden zerstört. Kinder haben keine Chance auf Bildung. Die Rohingya haben keine Heimat, haben keine Rechte und sie dürfen nicht wählen gehen – alles nur, weil sie Muslime sind und Myanmar ein buddhistischer Staat sein will.

Die Frage von Minderheiten ist auch heute in Deutschland wichtig.

Manchmal wenn ich mit meinen Kindern unterwegs bin, werden wir gefragt: „Woher kommst du?“ Und mein Sohn antwortet: „Aus Deutschland“ Die Menschen reagieren oft komisch und sie fragen „Aber woher kommen deine Eltern?“ Sie akzeptieren seine Antwort nicht.

Bis heute sind wir manchmal hier in Deutschland nicht akzeptiert, obwohl meine Kinder hier geboren sind.

 

 

"Wir müssen unseren Kindern die Geschichte der Sinti und Roma erzählen."

In dieser Broschüre sprechen fünfzehn Stadtteilmütter über ihre Begegnungen mit der deutschen Geschichte, darüber welche Motivation sie daraus gezogen haben und welchem Auftrag sie sich mit ihrem Engagement stellen.

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