Die Regionalgruppe Berlin-Brandenburg hat dieses Jahr 2019 am neunten November die Gedenkveranstaltung mit Demonstration am Mahnmal in der Levetzovstraße besucht.
Die Veranstaltung wird jährlich von der „Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ organisiert.
In der Levetzovstraße in Moabit stand ehemals die Synagoge Levetzovstraße oder auch Synagoge Tiergarten, eine der größten Synagogen Berlins. Während der Novemberprogrome nur geringfügig beschädigt, wurde sie 1941 bis 1942 als Sammellager von den Nazis missbraucht. Heute steht dort ein Mahnmal, an dem sich am 9.11.19 ca. 500 Menschen eingefunden haben.
Auf der kleinen Bühne wurde zunächst die Gedenkveranstaltung abgehalten, unter anderem sprachen Zeitzeuge Peter Neuhof und eine Vertreterin vom jüdisch-sozialistischen Verein „Hashomer Hatzair“.
Die daran anschließende Demonstration ging zur der Putlitzbrücke, unter der, am Güterbahnhof Moabit, mehr als 32000 Jüdinnen und Juden* in Konzentrationslager deportiert wurden.
Der letzte Weg bis zum Mahnmal auf der Brücke wurde schweigend zurückgelegt. Zum Abschluss konnte jede*r Blumen ablegen.
Die Veranstaltung war recht still und auch klein. In Berlin galt das Gedenken dieses Jahr eher dem dreißigsten Jubiläum vom Mauerfall, was von den Veranstaltenden offen kritisiert wurde.
Während das Gedenken an die Opfer der Shoah natürlich im Vordergrund standen, war auch die Wut spürbar über die aktuelle Lage, in der eine Partei, in der Faschist*innen nicht nur mitwirken, sondern führende Positionen einnehmen, von vielen Menschen in Deutschland gewählt wird und wo Jüdinnen und Juden* immer noch auf öffentlicher Straße rechter Gewalt ausgesetzt sind.