Einladung für den 26. April um 20 Uhr:
Wenn Leben auseinanderbrechen – auf der Spur historischer Verantwortung in Belarus

Daniel Marcus und Hans-Ulrich Probst, Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Belarus, berichten über ihre mehrjährige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und Überlebenden des Ghettos in Minsk.

Belarus spielt in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit in Deutschland zumeist eine untergeordnete Rolle – prägend für das Bild im Westen ist der autoritär regierende Präsident Aleksandr Lukaschenko, der seit 1994 eine europäische Öffnung ablehnt.

Kaum ein anderes Land jedoch wurde stärker durch die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 in Mitleidenschaft gezogen als Belarus (Weißrussland). Bis heute sind Teile des Landes im Sperrgebiet der radioaktiven Verseuchung nicht zugänglich, Erkrankungen und gesundheitliche Schäden gerade an Nachgeborenen im ganzen Land an der Tagesordnung. Darüber hinaus ist die Situation von Menschen mit Behinderungen in Belarus schwierig: Geschlossene Heime ohne pädagogische Betreuung und nur geringe gesellschaftliche Akzeptanz für die Natürlichkeit des Andersseins erschweren die Integration.

Daniel Marcus und Hans-Ulrich Probst, ehemalige ASF-Freiwillige, berichten am Gedenktag des GAU von Tschernobyl über ihre mehrjährige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen in Minsk, der Hauptstadt von Belarus. Beide lebten über ein Jahr in Belarus, betreuten in verschiedenen Einrichtungen Menschen mit Behinderungen, begleiteten jedoch auch Überlebende des Minsker Ghettos und ehemalige Zwangsarbeitende aus Belarus.

Seit 2007 wird die Arbeit der Freiwilligen vom Verein „Kanikuli“ unterstützt, der integrative Freizeiten für Menschen mit Behinderungen anbietet, in dem sich beide Referenten seit ihrem Dienst engagieren.

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