Mit den „Refugees Welcome!“-Masken will ASF ein unmissverständliches Zeichen setzen: für das Recht auf Asyl und den Schutz von Menschen in Not. Mit einer Spende unterstützen Sie die Arbeit von ASF-Freiwilligen in Projekten mit Geflüchteten.
Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen vor allem Geflüchtete besonders hart: Tausende Menschen harren in überfüllten Lagern auf engstem Raum aus. Kontaktsperren, Abstandsregeln und Hygienestandards können kaum eingehalten werden. Auch die Seenotrettung im Mittelmeer liegt seit Wochen weitgehend still. Als positiver Effekt der Pandemie wird häufig genannt, dass die Menschen in der Krise wieder mehr zusammenhalten. Diese Solidarität darf nicht bei Geflüchteten enden. Seit vielen Jahren arbeiten Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Projekten mit Geflüchteten. Bitte unterstützen Sie diese wichtige Arbeit mit einer Spende. Gemeinsam setzen wir so ein unmissverständliches Zeichen: Refugees ARE welcome!
Interview mit ASF-Geschäftsführerin Jutta Weduwen
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat Masken mit der Aufschrift „Refugees Welcome!“ bedrucken lassen. Die Masken können zum Selbstkostenpreis von 8,50 Euro bestellt werden. Wer möchte, kann mehr Geld überweisen und damit die Arbeit von ASF-Freiwilligen in Projekten unterstützen, die sich an Geflüchtete richten. Warum startet ASF jetzt diese Aktion?
ASF-Geschäftsführerin Jutta Weduwen: Von den Auswirkungen der Corona-Krise sind Schutzbedürftige wie die Geflüchteten, die in Lagern ausharren müssen, ganz besonders betroffen. Rechtspopulisten nutzen die Krise zur Hetze gegenüber Migrant*innen. Die Zustände in den Geflüchteten-Camps, zum Beispiel auf der griechischen Insel Lesbos, sind unerträglich. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen, die Schutz brauchen, in Europa und besonders in Deutschland aufgenommen werden. Es gibt ausreichend Familien und Gemeinden, die sie aufnehmen würden. Refugees welcome! Mit den Masken wollen wir zeigen: Es geht uns nicht nur um den individuellen Schutz, sondern auch um die Belange der Menschen in Not.
Warum wollen wir mit dieser Aktion die Arbeit von ASF-Freiwilligen in Projekten, die sich mit Geflüchteten beschäftigen, unterstützen?
Jutta Weduwen: Wir freuen uns sehr, wenn Menschen, die es sich derzeit leisten können, die Arbeit für Geflüchtete mit einer Spende unterstützen. ASF-Freiwillige engagieren sich in verschiedenen Ländern und vielfältigen Projekten wie zum Beispiel in Odessa (Ukraine) in der Stiftung „Doroga k domu“, in dem unsere Freiwilligen mit sozial benachteiligten Kindern von Geflüchteten arbeiten, bei Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg oder in einer Klinik in Tel Aviv, die für Menschen ohne Aufenthaltsstatus medizinische Behandlung und Beratung anbietet. Geflüchtete Menschen haben oft psychische und physische Schädigungen auf ihrer Flucht davongetragen, deswegen ist es so wichtig, dass sie Unterstützung erfahren. Dazu wollen wir als Organisation mit unseren Freiwilligen einen Beitrag leisten - gerade in dieser schwierigen Zeit der Corona-Krise.
Wie können Menschen die Aktion von Aktion Sühnezeichen noch weiter unterstützen?
Jutta Weduwen: Erzählen Sie Freunden und Familienmitgliedern von der Refugees-Welcome-Aktion und machen sie sie darauf aufmerksam, indem Sie die Maske tragen. Teilen Sie in sozialen Netzwerken unsere Posts und tragen sie mit dazu bei, dass unsere Aktion ein Erfolg wird – damit die Projekte von Geflüchteten in ASF-Partnerländern weiterarbeiten können. Jeder Euro zählt!
Deutschland:
Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.:
In der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg, in der es 1983 das erste Kirchenasyl gab und das zum Anstoß der bundesweiten Kirchenasylbewegung wurde, arbeitet Asyl in der Kirche mit einer langen Tradition. Seit 1997 arbeitet jeweils für ein Jahr ein*e ASF-Freiwillige*r mit. Der Verein berät Geflüchtete und Kirchengemeinden, er koordiniert und begleitet Kirchenasyle oder Aufnahmen von Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus in Berlin und Brandenburg, bereitet Gottesdienste, Benefiz-, Informations- und Bildungsveranstaltungen vor, bietet mit Ehrenamtlichen Deutsch- und Alphabetisierungskurse an und begleitet Geflüchtete zu Behörden, Ärzten und Rechtsanwälten.
Großbritannien:
Southwark Day Centre for Asylum Seekers, London:
Die Organisation berät und unterstützt Geflüchtete und Asylbewerber*innen in Süd-London. Die Freiwilligen arbeiten in drei unterschiedlichen Tagungszentren und werden in die Hilfsangebote der NGO eingebunden, wie zum Beispiel Rechtsberatung, Kinderbetreuung und Sprachunterricht.
Israel:
Terem Tachana Merkasit, Tel Aviv
Terem ist eine „öffentliche Klinik“, die sich ausschließlich um Menschen ohne Aufenthaltsstatus kümmert. Sie bietet medizinische Behandlung und Beratung für Geflüchtete. In Zusammenarbeit mit dem israelischen Gesundheitsministerium kümmert sich die Einrichtung um Menschen, die keine israelische Krankenversicherung haben. Viele der Patient*innen sind aus Eritrea und dem Sudan nach Israel geflüchtet.
Niederlande:
"Stem in de Stad“ Haarlem
Stem in de Stad ist ein ökumenisches Diakoniezentrum. Es unterhält in Haarlem ein „wereldhuis“ (Welthaus) mit einer Vielzahl von Angeboten für geflüchtete Menschen: Auffanghaus, Beratung, warme Mahlzeiten, Kleiderkammer, Schlafplätze, aber auch Begegnung von zugewanderter und einheimischer Bevölkerung.
"Jeannette Noel Huis“ Amsterdam
Das Jeannette Noël Huis ist eine Wohngemeinschaft von illegalisierten Geflüchteten und drei bis vier Niederländer*innen. Die WG soll verfolgten Menschen, die oftmals von der Straße oder aus dem Abschiebegefängnis kommen, zeitlich eine einfache, aber gastfreundliche Unterkunft bieten und ihnen so die Möglichkeit zu geben, ihr Leben neu zu planen und zu organisieren. Zum Haus gehört Land mit Gemüsegärten, Obstbäumen und Komposthaufen. Neben dem Ziel Gastfreundschaft zu bieten, organisiert das Jeanette Noël Huis verschiedene Aktionen oder nimmt daran teil: zum Beispiel mitspielen in einer Sambaband auf Demos für Klimagerechtigkeit und Antirassismus.
Ukraine:
Doroga k domu, Projekt in der Odessa-Stiftung, Odessa
Ziel der 1997 gegründeten gemeinnützigen Organisation ist es, Geflüchteten aus dem Osten der Ukraine, Straßenkindern, Obdachlosen und einkommensschwachen Familien zu helfen. Bedürftige Kinder Odessas werden durch Bildungs- und Gesundheitsprogramme unterstützt und können Tagespflegestellen und Kindergärten besuchen. Die ASF-Freiwilligen werden unter anderem in der Tagesbetreuung von Kindern eingesetzt und organisieren Aktivitäten und Veranstaltungen in der Organisation.