Aus Spanien, Rumänien oder aus der Republik Moldau, hundertausende Menschen strömen Monat für Monat von einem Ende Europas ins andere, um dort zu arbeiten.
Es könnte die große Freiheit sein, leben, arbeiten und wohnen ohne Grenzen und Beschränkungen, wenn es für so viele nicht der letzte Ausweg wäre. Die Busse, in die sie steigen, machen aus Müttern und Vätern während der Fahrt billige Arbeitskräfte in einem anderen Land. Sie putzen Wohnungen, ernten Spargel, schlachten Schweine, bauen Häuser, braten Burger im Schnellimbiss. Längst gibt es Arbeitsagenturen, die viel Geld damit verdienen, Frauen aus Osteuropa in deutsche Haushalte zu vermitteln, damit sie für 800 bis 1200 Euro im Monat sich von morgens bis abends um alte oder kranke Angehörige kümmern. Das Geld ernährt die eigene Familie zu Hause. Die Fotografin Andrea Diefenbach, deren Bilder wir hier zeigen, hat sich in der Republik Moldau auf die Suche nach den Auswirkungen dieser Wanderungen gemacht. Sie hat eine ganze Generation Kinder gefunden, die ohne ihre Eltern aufwächst. Unicef schätzt, dass allein in diesem Land circa 250 000 Kinder als Sozialwaisen aufwachsen.
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