Wie beschäftigt man sich mit der Reformation? Was kann, was soll der Zugang von Sühnezeichen sein? Im Reformationsjahr ist die doch starke Konzentration auf Dr. Martinus Luther offensichtlich, das Reformationsgedenken ist zumindest in Berlin gefühlt primär ein Luther-Gedenken.
Dennoch haben auch wir uns entschieden, uns vor allem auf die lutherische Tradition und ihre Rezeption zu konzentrieren, auch ihre schwachen und dunklen Seiten zu beleuchten und zu ausgewählten Stellen stärker in die Tiefe zu gehen.
Gabriele Wulz formuliert in ihrem Beitrag, dass echtes Erinnern auch das Entsetzen und Erschrecken über die Abgründe im Denken des Reformators einschließt, der dazu aufrief, die Synagogen und jüdischen Schulen anzuzünden. Eike Stegen setzt sich mit dem Luther-Gedenken im Jahre 1917 auseinander und findet hier »Töne, die es ein Jahr später der Republik außerordentlich schwer machen sollten und den völkischen Gegner_innen Weimars Munition lieferten«. Robert Kluth geht in seinem Beitrag »Luther wird kein Demokrat« der Frage nach, wieso das Luther-Gedenken nicht nur als kirchliche, sondern auch als staatliche Angelegenheit verstanden wird, und sieht hier problematische Allianzen.
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