Rassismus in aktueller Debatte über Flüchtlinge

Die aktuelle Debatte über die gestiegene Zahl Asylsuchender findet auf dem Rücken der Flüchtlinge statt. Nicht die Zahl Asylsuchender ist alarmierend, sondern die ganz alltägliche Situation der meisten Flüchtlinge in Deutschland. Für sie ist die Zeit während ihres Asylverfahrens, die häufig jahrelanges Warten bedeutet, eine verlorene Zeit. Asylsuchende wohnen in entlegenen Gegenden in Sammelunterkünften, sie dürfen nicht arbeiten, haben keine Möglichkeit sich zu integrieren.

Erschreckend deutlich spürbar werden in der Diskussion über angebliche "Flüchtlingsströme" der herrschende Rassismus und die Ausgrenzung von Menschen, die in Not ihr Land verlassen mussten. Die restriktive Flüchtlingspolitik Deutschlands der letzen Jahre führt dazu, dass Menschen die gestiegenen Flüchtlingszahlen als Krise wahrnehmen. Besorgte Anwohner_innen werden zitiert und verstärken rassistische Vorbehalte in der Bevölkerung. Das Problem sind nicht die Flüchtlinge, es ist der Rassismus, der von Rechtsradikalen mobilisiert wird. 

Woher kommen die Menschen, die in Deutschland Asyl suchen? Sehr häufig sind sie aus Staaten, in denen massive Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind. Viele dieser Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, wohnen jahrelang in deutschen Flüchtlingsunterkünften, warten auf Bescheide. Sie dürfen nicht arbeiten und haben nur einen festgelegten begrenzten Bewegungsradius.

Integration wird verhindert durch die entwürdigende Unterbringung in Sammelunterkünften, das Verbot zu arbeiten, die Residenzpflicht und Sachleistungen.

Bernhard Fricke, Vorsitzender von Asyl in der Kirche Berlin (Projektpartner von ASF), fordert eine "kirchliche Willkommenskultur" für Flüchtlinge. Hier geht's zum Interview.

Flucht über das Mittelmeer: Von Libyen nach Lampedusa

© Kate Thomas; IRIN; www.irinnews.org

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