Multiperspektivität der Erinnerung

Das zeichen beleuchtet die Vielfalt der Erinnerungsperspektiven und greift aktuelle Erinnerungsdebatten auf. Wir reflektieren das Verhältnis des Gedenkens an die Shoah und an die kolonialen Verbrechen und unterscheiden zwischen Antisemitismus- und Rassismuskritik. Der ASF-Arbeitsbereich „Geschichte(n) in der Migrationsgesellschaft“ stellt verschiedene Bildungsprogramme vor. Auch die Erschütterungen und historischen Bezüge des Krieges in der Ukraine werden im Heft thematisiert. Das 60-jährige Jubiläum der Sommerlagerarbeit sowie das 25-jährige Jubiläum des internationalen Freiwilligenprogramms in Deutschland bietet vielfältige Anknüpfungspunkte der „Multiperspektivität der Erinnerung“, die sich vor allem in persönlichen Eindrücken Freiwilliger ausdrücken.

Weiter unten gibt es die Möglichkeit, das Heft als pdf herunterzuladen.

Erinnerungspolitische Rhetorik im Krieg gegen die Ukraine

Von Jakob Stürmann

Am 20. März 2022, 24 Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, sprach der ukrainische Präsident vor der israelischen Knesset. Fast überall wurden Selenskyjs Worte wohlwollend und mit großer Sympathie aufgenommen. Etwas anders diese Rede vor der Knesset. Dort schlug dem ihm in größeren Teilen Unverständnis und ein kritisches Medienecho entgegen.

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© privat

Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Arbeit von ASF

Von Jutta Weduwen

Am 24. Februar erweiterte sich der Krieg gegen die Ukraine zu einem allumfassenden Angriffskrieg des russischen Militärs. Wir bangen um unsere Partner*innen im Land, um die zahlreichen NS-Überlebenden dort, um unsere Kollegin und unsere Freund*innen. Viele von ihnen mussten die Orte, an denen sie leben, verlassen. ASF fühlt sich den Menschen in der Ukraine eng verbunden.

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© Thomas Heldt

Erinnerungskonstellationen ohne Gleichsetzungen

Von Astrid Messerschmidt

Von verschiedenen Seiten wird die Erinnerung an die NS-Verbrechen heute in Frage gestellt, neuerdings auch von Teilen einer Bewegung für ein postkoloniales Erinnern. Im Folgenden werden Elemente für eine differenzierende Rassismus- und Antisemitismuskritik skizziert, um über das Verhältnis von postkolonialer und postnationalsozialistischer Geschichtsreflexion nachzudenken, ohne erinnerungspolitische Revisionen vorzunehmen.

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© Ruthe Zuntz

Auf den Spuren eines ukrainischen Widerstandskämpfers

Von Daria Yemtsova

Für die Gedenkstätten recherchiere ich über die Gruppe der ausländischen Zwangsarbeiter*innen, die der deutschen Widerstandsgruppe »Europäische Union« angehörten. Ein Mitglied dieser Gruppe, ein Mann, der später im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert war, stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Kyiv. Während meines Weihnachtsbesuchs zu Hause beschloss ich, ihm auf die Spur zu kommen und Verwandte von ihm zu finden.

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© Memorial Deutschland

Ohne die Geschichte aufzuarbeiten, gibt es keine Zukunft

Interview mit Irina Scherbakowa

Ende Dezember 2021 ordnete das Oberste Russische Gericht die Auflösung der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL International an. Die Organisation wurde 1988 gegründet und bildet inzwischen eine Föderation aus 80 Organisationen in Russland, weiteren post-sowjetischen Ländern und in Europa. Irina Scherbakowa ist Mitbegründerin von MEMORIAL.

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© AKG Images

Postkolonialismus oder vom Umgang mit einem toxischen Erbe

Von Jörg Lüer

In den letzten Jahren hat die Frage nach dem Umgang mit dem kolonialen Erbe und den Folgen des Kolonialismus erheblich an Bedeutung gewonnen. Die prekäre Anwesenheit der aus der Kolonialgeschichte resultierenden Beziehungsstörungen ist nicht selten mit den Händen zu greifen. Aber oftmals sind diese Störungen unter der Oberfläche des Alltags verborgen und treten erst in Krisenmomenten abrupt zu Tage.

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© Iris Groschek

Durch die Augen anderer Neues sehen – und das Eigene neu entdecken

Von Anne Katrin Scheffbruch

Andere Perspektiven zu sehen und zu ermöglichen und sich so der Komplexität von Geschichte, Erinnerung und Realität anzunähern – das versucht das Internationale Freiwilligenprogramm in Deutschland seit 25 Jahren.

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»Mit unseren Händen etwas Gutes tun«

Von Helene Utpatel

Seit 60 Jahren kommen in ASF-Sommerlagern Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen zusammen: In der Begegnung miteinander teilen sie ihre vielfältigen Perspektiven auf die Geschichte.

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Wir leben in einer Migrationsgesellschaft – was bedeutet das für unsere Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte?

Von Clara Tamir Hestermann und Sara Spring

Der ASF-Arbeitsbereich »Geschichte(n) in der Migrationsgesellschaft« beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit der Vielfalt der historischen Perspektiven. Sara Spring und Clara Tamir-Hestermann berichten aus der konkreten pädagogischen Praxis des Arbeitsbereichs.

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Multiperspektivität der Erinnerung

Das zeichen beleuchtet die Vielfalt der Erinnerungsperspektiven und greift aktuelle Erinnerungsdebatten auf. Wir reflektieren das Verhältnis des Gedenkens an die Shoah und an die kolonialen Verbrechen und unterscheiden zwischen Antisemitismus- und Rassismuskritik. Der ASF-Arbeitsbereich „Geschichte(n) in der Migrationsgesellschaft“ stellt verschiedene Bildungsprogramme vor. Auch die Erschütterungen und historischen Bezüge des Krieges in der Ukraine werden im Heft thematisiert. Das 60-jährige Jubiläum der Sommerlagerarbeit sowie das 25-jährige Jubiläum des internationalen Freiwilligenprogramms in Deutschland bietet vielfältige Anknüpfungspunkte der „Multiperspektivität der Erinnerung“, die sich vor allem in persönlichen Eindrücken Freiwilliger ausdrücken.

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