© Nihad Nino Pusija
Junger Fussballfan im Kosovo nach seiner Abschiebung aus Deutschland
Am 12. April 2011 wurden 43 Frauen, Kinder und alleinstehende langjährig geduldete Roma aus mindestens fünf Bundesländern mit einer so genannten Sammelabschiebung vom Flughafen Düsseldorf in den Kosovo abgeschoben. In mehreren Fällen wurden durch die Abschiebungen minderjährige Kinder von einem ihrer Elternteile getrennt. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni 2011 in Dresden bringt ASF deshalb gemeinsam mit der Kampagne "alle bleiben" und Amaro Drom e.V. eine Kirchentagsresolution gegen Abschiebungen von geduldeten Roma aus Deutschland in die Republik Kosovo und für ein humanitäres Bleiberecht ein. 3.000 Unterschriften werden benötigt, damit die Kirchentagsresolution angenommen wird.
Den Text der Kirchentagsresolution 2011, auf die angemeldete KirchentagsbesucherInnen auch schon jetzt unter www.kirchentag.de/programm/resolutionen.html online abstimmen können (s. rechte Spalte), und mehr Informationen finden Sie hier:
Kirchentagsresolution gegen Abschiebungen und für humanitäres Bleiberecht
Mit dem Ende des Winters haben mehrere Bundesländer die Abschiebungen in den Kosovo wieder aufgenommen. Betroffen sind Roma, die seit vielen Jahren, manchmal Jahrzehnten in Deutschland leben und vor den Bürgerkriegen in den ex-jugoslawischen Teilrepubliken in den 1990er Jahren hierher flohen. ASF sammelt beim Ev. Kirchentag nun gemeinsam mit der Kampagne „alle bleiben“ Unterschriften für eine Kirchentagsresolution gegen die Abschiebungen und für ein humanitäres Bleiberecht.
Sammelabschiebung beendet „Winterpause“
Bei einer Sammelabschiebung vom Flughafen Düsseldorf am 12. April 2011 wurden u.a. Busse aus Bayern, NRW und Niedersachsen beobachtet. Unter den Abgeschobenen, die sich dann wenige Stunden nach Ankunft des Flugzeugs aus Düsseldorf völlig orientierungslos auf dem Flughafen von Pristina wiederfanden, waren u.a. Sevlije Begani mit vier kleinen Kindern aus Tostedt. Sie ist momentan quasi alleinstehend, da ihr Ehemann schwerkrank in Bayern in einem Krankenhaus liegt. Die Kampagne „alle bleiben“ versucht nun, Sevlije Begani mit Spenden zu unterstützen, bis ein Weg für ihre Rückkehr nach Deutschland gefunden ist. Unter den Abgeschobenen befinden sich auch ein Vater und dessen 20-jährige, schwangere Tochter. Seine Frau ist gemeinsam mit fünf jüngeren Kindern in Rheine geblieben, wo die Familie seit 21 Jahre gelebt hatte. Die Kampagne „alle bleiben“ versucht die Betroffenen gemeinsam mit lokalen Unterstützer-Initiativen auch weiterhin zu begleiten.
Mehr Informationen www.alle-bleiben.info