Zivilcourage und Widerstand

In dieser Ausgabe des Zeichen widmen wir uns dem Thema „Zivilcourage und Widerstand“ und schauen dabei in die Geschichte und Gegenwart. Wir schildern den Mut von Menschen, die es schaffen, sich zu widersetzen und wider Gefahren und Bequemlichkeiten zu handeln. Gezeigt werden aber auch die Umstände, die es Menschen schwer machen, Unrecht zu widersprechen. Es werden Menschen porträtiert, die Geflüchtete retten, Jüdinnen und Juden versteckten, im Untergrund kämpften, in den Widerstand gegen autoritäre Regierungen gehen und für die Rechte von denjenigen kämpfen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Sie alle lebten und leben praktische Solidarität.

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© Jenny Krausz

Gertrud Prochownik und die Kreyssigs

Von Jenny Krausz und Martin Kreyssig

Die deutsche Jüdin Gertrud Prochownik wurde durch die Güte und den Mut eines Fremden, des ASF-Gründers Lothar Kreyssig, vor dem Konzentrationslager bewahrt. Seit Generationen sind ihre Familien eng verbunden. Hier erzählen ihre Enkel, die selbst beste Freunde sind, die beeindruckende Geschichte ihrer Großeltern zum ersten Mal.

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Vor 40 Jahren: ASF und die Demonstration im Bonner Hofgarten

Interview mit Gabriele und Peter Scherle

Gabriele und Peter Scherle erinnern sich an die große Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 unter dem Motto »Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen!«. Die Demo, zu der 300.000 Menschen kamen, wurde von ASF und der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) initiiert und organisiert. Ein Gespräch mit Jutta Weduwen.

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© privat

Eine, die Brücken baut – Ruth Misselwitz

Von Bettina Röder

Geboren 1952, ist Ruth Misselwitz im brandenburgischen Kasel-Golzig in einem Pfarrhaus aufgewachsen. Am 1. September 1981 trat sie eine Stelle als Theologin in einer frei gewordenen Pfarrstelle an, der Kalte Krieg mit dem atomaren Wettrüsten in Ost und West näherte sich seinem Höhepunkt. Das machte ihr und ihren Freund*innen nicht nur Angst, sondern empörte sie auch. »Schließlich ging es ja auch um unsere Kinder«, sagt sie. Doch was tun? Ruth Misselwitz im Porträt.

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© ASF/Archiv

Zivilcourage in einem rechten Umfeld

Von Petra Schickert

Petra Schickert arbeitet seit 2001 als Beraterin und seit 2020 als Fachreferentin in der Mobilen Beratung des Kulturbüro Sachsen e. V. Seit 2011 ist sie Mitglied im Sprecher*innenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Sie berichtet von rechtsextremer Kultur und Gewalt, die Initiativen und Menschen einschüchtern.

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© Benjamin Jenak

Dorothea Schneider und der Verein Augen auf e. V.

Von Susanne Gärtner

Selten erlangen Menschen, die Demokratiearbeit machen, öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung. Bei Dorothea Schneider und ihrem Verein Augen auf – Zivilcourage zeigen ist das anders: Besonders in den letzten Jahren klopfen bundesweit agierende Medienvertreter*innen regelmäßig am Büro in Löbau/Oberlausitz an und bitten um ein Statement. Der Verein wird mit Preisen geradezu überschüttet. Was unterscheidet Augen auf e. V. und seine Gesichter von anderen?

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Wider die Zerstörung des Rechts

Von Ansgar Gilster

Eine neue Form des zivilen Ungehorsams ist in den letzten Jahren entstanden. Es ist das Engagement von Flüchtlingsaktivist*innen. Sie machen auf Unrecht aufmerksam, fordern geltendes Recht ein. Statt symbolisch gegen Recht zu verstoßen, um Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu erzielen, halten sie sich strikt an geltende Gesetze. Umso schreiender stechen die Rechtsverletzungen hervor, die sich die meisten europäischen Regierungen zuschulden kommen lassen, wenn es um Menschen geht, die auf der Flucht vor Krieg und Elend in Europa Schutz suchen.

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© Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Hungerstreik von Überlebenden der Sinti in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Von Sara Spring

Jakob Bamberger, Ranco Brantner, Hans Braun und Franz Wirbel, vier Überlebende des nationalsozialistischen Völkermordes, protestierten gemeinsam mit weiteren Angehörigen der Sinti im April 1980 mit einem Hungerstreik in der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau gegen den institutionellen Rassismus in der bayrischen Polizei.

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Hedwig Porschütz – lebensgefährlicher Einsatz für Jüdinnen und Juden im NS

Von Ute Brenner

Kein Foto ist von Hedwig Porschütz, geborene Völker, erhalten. Eine Anerkennung für ihren Widerstand im Nationalsozialismus blieb ihr zeit ihres Lebens verwehrt. Etwa seit 1940 stand Hedwig Porschütz in engem Kontakt zu Otto Weidt, einem Berliner Bürstenfabrikanten, der eine Blindenwerkstatt in Berlin-Mitte führte. Um ihn herum entstand vor allem nach dem Beginn der Deportation der Berliner Jüdinnen und Juden ab Herbst 1941 ein Netzwerk aus Helfer*innen. Eine Unterstützerin war Hedwig Porschütz. Sie beteiligte sich an zahlreichen Rettungs- und Hilfsaktionen – obwohl sie als vorbestrafte Frau im Nationalsozialismus besonders gefährdet war.

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© Chad Evans Wyatt

Laudatio für Karel Holomek

Von Martin Šimečka

Karel Holomek (*6. März 1937, Brno, Tschechoslowakei) ist Aktivist, Dissident und Politiker. Er engagierte sich nach 1990 stark für die Emanzipation von Rom*nja und Sint*izze und war einer der Gründer des Museums der Roma-Kultur in Brno, Abgeordneter im Tschechischen Nationalrat (1990-1992) für das Bürgerforum (Občanské fórum), Mitglied des Regierungsrats für Menschenrechte und Chefredakteur des Rom*nja-Magazins Romano Hangos. Mehr über ihn und seine Familie lesen Sie in der Laudatio für den Prix Irene, einem Preis für Menschen, die sich zur Verständigung von Menschen und Frieden einsetzen, die der Schriftsteller Martin Šimečka 2007 hielt.

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Zivilcourage und Widerstand

In dieser Ausgabe des Zeichen widmen wir uns dem Thema „Zivilcourage und Widerstand“ und schauen dabei in die Geschichte und Gegenwart. Wir schildern den Mut von Menschen, die es schaffen, sich zu widersetzen und wider Gefahren und Bequemlichkeiten zu handeln. Gezeigt werden aber auch die Umstände, die es Menschen schwer machen, Unrecht zu widersprechen. Es werden Menschen porträtiert, die Geflüchtete retten, Jüdinnen und Juden versteckten, im Untergrund kämpften, in den Widerstand gegen autoritäre Regierungen gehen und für die Rechte von denjenigen kämpfen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Sie alle lebten und leben praktische Solidarität.

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