Bis zu 25 Freiwillige nehmen jährlich am zwölfmonatigen Friedensdienst von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in Israel teil. Sie arbeiten in den Großstädten Haifa, Tel Aviv und Jerusalem sowie in in Bustan Hagalil, in Afula, Kirjat Ata und Ramat Gan. ASF-Freiwillige arbeiten hier in fünf Bereichen: Mit alten Menschen, in Gedenkstätten, mit Menschen mit Behinderungen, mit Kindern und Jugendlichen sowie in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Als ASF-Freiwillige in Israel zu leben und zu arbeiten heißt u.a. ein oder zwei neue Sprachen (Hebräisch, Arabisch) zu lernen und in den Alltag der israelischen Gesellschaft einzutauchen. Freiwillige erleben die aktuelle Situation Israels aus nächster Nähe. Die Begegnung mit Überlebenden der Schoa und deren Familien ist dabei von besonderer Bedeutung. In Arbeit und Freizeit treffen Freiwillige in Israel auf Menschen unterschiedlichster Kulturen und Religionen. Ein hohes Maß an Auseinandersetzungsfähigkeit erfordert die Konfrontation mit dem jüdisch-arabischen Konflikt.
„Kombi-Projekte“ schaffen
Die Freiwilligenarbeit in Israel begann vor über 50 Jahren (1961). Der Anfang war schwer. Das deutsch-jüdische sowie das deutsch-israelische Verhältnis waren durch die NS-Verbrechen extrem belastet. Zu Beginn der Arbeit in Israel existierten keine diplomatischen Beziehungen zu Deutschland, kamen so gut wie keine deutschen Besuchergruppen ins Land. Sühnezeichen-Freiwillige leisteten Pionierarbeit beim Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen und in der Entwicklung von Begegnungsprogrammen. Bis heute haben mehr als 1.500 überwiegend junge, aber auch ältere Menschen einen ASF-Freiwilligendienst in Israel geleistet.
Markenzeichen von Sühnezeichen in Israel sind die „Kombinationsprojekte“. Die wöchentliche Arbeitszeit wird dabei auf zwei oder drei verschiedene Projektbereiche verteilt. Alle Freiwilligen können auf diese Weise einen Teil ihrer Zeit der Begegnung mit Überlebenden der Schoa und des Weltkrieges widmen und gleichzeitig vielfältigen anderen Projektbereichen.
Israel gehört zum internationalen Programm von ASF für Freiwillige aus Deutschland.