Im Sommer 2023 wird zum dritten Mal ein Sommerlager an der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg stattfinden. Der Ort Flossenbürg liegt in Bayern und ist lediglich einige Kilometer von der tschechischen-deutschen Grenze entfernt. Im Jahr 1938 errichtete die SS dort ein Lager mit dem Ziel, die Häftlinge durch Zwangsarbeit im Granit-Steinbruch auszubeuten.
© KZ-Gedenkstätte Flossenbürg/Thomas Dashuber
Ab 1943 wurde das Lager zum Rüstungsstandort der Firma Messerschmitt. Rund 100.000 Häftlinge aus 35 Ländern befanden sich im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen Außenlagern. Mindestens 30.000 Gefangene überlebten das Lager nicht.
Es finden sich hier noch heute Spuren und Zeugnisse der Verbrechen. Am historischen Ort können sich die Teilnehmenden der Vergangenheit annähern, ihre Beobachtungen und Erfahrungen einbringen und bestehende Geschichtsbilder gemeinsam reflektieren. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes werden die Teilnehmenden durch die Arbeit am digitalen Archiv „Memorial Archives” neue Standards in der Archivarbeit kennenlernen und zu deren Weiterentwicklung beitragen.
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg bietet eine Plattform für Diskussionen zum Thema Erinnerungskultur im nationalen und transnationalen Kontext. Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus kann man hier der Frage nachgehen, was diese Geschichte mit uns zu tun hat und was sie heute bedeutet. Dabei bringen jeder und jede ihre eigenen Fragen und Zugänge zu den historischen Ereignissen, zur Verfolgung, Verbrechen und Vernichtung mit. Die Gedenkstätte eröffnet einen Raum, in dem diese Themen im Dialog mit anderen und auf vielfältige Weise angestoßen und begleitet werden.
Die internationale Begegnung wird durch thematische Exkursionen (z.B. nach Nürnberg), sowie um ein erlebnisorientiertes Rahmenprogramm ergänzt. Gemeinsame sportliche und kulturelle Veranstaltungen und Freizeitangeboten der Region stärken das Miteinander und bieten einen Ausgleich zum intensiven inhaltlichen Austausch.