Sommerlager in Zarasai
17.07.-26.07. 2023

Im Mittelpunkt des Sommerlagers steht die Arbeit auf einem örtlichen Friedhof. Thematisch beschäftigt sich das Projekt mit der jüdischen Geschichte und Kultur in Litauen sowie mit der wechselvollen, komplexen litauischen Geschichte im 20. Jahrhundert.

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© ASF/Archiv

Zarasai ist eine alte, landschaftlich reizvolle und gemütliche Stadt im Norden Litauens an der Grenze zu Lettland. Sie liegt zwischen 7 Seen und hat 6.000 Einwohner. Zarasai war traditionell eine multiethnische und multikonfessionelle Stadt mit jüdischen, russisch-orthodoxen, russisch-altgläubigen, katholisch-polnischen sowie litauischen, weißrussischen und lettischen Gemeinden und Gemeinschaften. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts lebten dort Juden. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie St. Petersburg-Warschau Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt immens, und zu dieser Zeit erreichte die jüdische Gemeinde mit 3.350 Einwohnern oder 52 % der Gesamtbevölkerung ihren Höhepunkt. Die Stadt verfügte über 6 Synagogen. Zwischen den beiden Weltkriegen machte die jüdische Gemeinde etwa 1/3 der Bevölkerung aus.

Ziel des Sommercamps in Zarasai ist es, das jüdische Erbe der Stadt zu bewahren und Informationen und Material für die Inventarisierung des örtlichen jüdischen Friedhofs bereitzustellen und dazu beizutragen, die Situation des Friedhofs und der dort begrabenen Personen zu verstehen. Die Inventarisierung umfasst die Reinigung und Säuberung des Friedhofs von Schutt und übermäßiger Vegetation, die Digitalisierung und Bestimmung der Koordinaten der Gräber sowie die Identifizierung und Abschrift lesbarer Inschriften. Die Mitarbeit der Freiwilligen wird entscheidend dazu beitragen, dass diese fast verlorenen Informationen der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.

Die thematische Arbeit dieses Sommerlagers hat mit der jüdischen Geschichte und Kultur in Litauen zu tun, sowie mit der wechselvollen, komplexen litauischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Wie in allen Sommercamps können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Themen aufgreifen, die sie interessieren.  

Neben Freizeitaktivitäten in der unmittelbaren Umgebung haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit, die litauische Hauptstadt Vilnius, Kaunas oder Daugavpils in Lettland während des Programms zu besuchen.

  • Art: Internationales Sommercamp
  • Arbeit: Instandhaltungsarbeiten und Dokumentation auf einem jüdischen Friedhof
  • Gruppe: international, 8 Teilnehmer*innen
  • Camp-Sprache: Englisch
  • Unterkunft: Jugendherberge mit Küche
  • Gefördert vom:
  • im Rahmen des Bundesprogramm
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