Wir trauern um Michael "Mike" Heimbach

Es ging alles sehr schnell. Michael, genannt Mike, Heimbach ist in der Nacht vom 12. Dezember gestorben. Er hatte Parkinson mit einer beginnenden Demenz und es blieb nicht aus, dass er öfter gestürzt ist. Er war mit seinem Zustand sehr unglücklich und konnte sich nicht recht vorstellen, damit weiter zu leben. Nach dem letzten Sturz mit Kopfverletzung kam er ins Krankenhaus. Er wurde zusehends schwächer und hat sich nun von dieser Welt verabschiedet. In der gesamten Zeit wurde er liebevoll vor allem von Kolleg*innen und Freund*innen begleitet. An dieser Stelle möchte ich Heidi Becher und Birgit Fechner danken. Mike haben nur noch wenige Dinge in den letzten Wochen beschäftigt. Das Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus in Dahlem und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, seine kleine Tochter Amelie und seine Frau Daylis.

Mike hat sich sehr nachhaltig über Jahrzehnte im Friedenszentrum engagiert, war immer bei den Treffen der Arbeitsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), hat lange in der Wohngemeinschaft im Friedenszentrum gewohnt. 1980 war er mit Claus Dieter Schultze, dem Pfarrer der Christuskirche, und mit der Tochter von Martin Niemöller, Herta Klewitz, intensiv an der Gründung des Friedenszentrums beteiligt. Ohne sein Engagement wäre im Friedenszentrum Vieles nicht möglich gewesen. Auch um die Stiftung im Niemöller-Haus hat er sich intensiv gekümmert. Sein friedenspolitisches Engagement hat er in seinem ASF-Freiwilligendienst in den USA entwickelt. Seine Guitarrenkunst ist dabei eine tragende Säule. Er hat sich auch nach seinem Freiwilligendienst sehr für ASF eingesetzt, viele Treffen mit ASF-Freiwilligen haben im Friedenszentrum stattgefunden. Legendär ist das Lied Frieden schaffen ohne Waffen mit dem Text von Volker von Törne, zu der Mike die Musik gemacht hat. Das Motto war lange das Markenzeichen von ASF, es erscheint aktueller denn je.

 

„Die Welt soll ohne Waffen sein, damit wir leben können

es ist nicht schön Soldat zu sein und in den Tod zu rennen.

Ein Panzer ist kein Omnibus und Bomben sind kein Brot.

Wir machen mit der Rüstung Schluß, es gibt nur ein Gebot.

wir müssen Frieden schaffen ohne Waffen.

 

Die Erde soll voll Leben sein

Wir wollen kein Blut vergießen.

es ist nicht schön Soldat zu sein.

Weigern uns zu schießen.

 

Wir wollen nichts als Menschen sein

und and're Menschen sein lassen.

es ist nicht schön Soldat zu sein.

wir weigern uns zu hassen.

 

Die Erde soll voll Menschen sein,

die Stein in Brot verwandeln.

Es ist nicht schön Soldat zu sein.

Wer schießt kann nicht verhandeln.“

Seine Berufsjahre hat er vor allem mit viel Engagement und Leidenschaft unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gewidmet. Hier hat er nachhaltige Spuren bei den Jugendlichen hinterlassen. In den letzten Monaten haben ihn zahlreiche seiner ehemaligen Schützlinge besucht.

In Rücksprache mit der Familie und den Freunden werden wir euch zeitnah über die Möglichkeiten zum Abschiednehmen  unterrichten, nach bisheriger Planung findet die Trauerfeier im Januar statt.

Ich bin traurig und auch dankbar, Mike seit über 40 Jahren bei seinen friedenspolitischen Aktivitäten begleitet zu haben. Vielleicht gelingt es uns, sein friedenspolitisches Vermächtnis im Friedenszentrum fortzusetzen. Die Zukunft des Friedenszentrums hat ihn bis zuletzt bewegt.

Torsten Schramm (Mitarbeiter bei ASF von 1985 bis 1994)

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