Wir trauern um Sigurd Syversen

Sigurd Syversen mit einer Freiwilligen von ASF

Der langjährige Wegbegleiter von ASF in Norwegen und letzte lebende Ex-Häftling des KZ-Außenlagers in Falkensee, Sigurd Syversen, verstarb am 28. November 2016 in Oslo. Als Zeitzeuge berichtete er über Jahrzehnte hinweg vielen ASF-Freiwilligen, aber vor allem auch Schülern*innen aus Norwegen und Deutschland, von seinen Erlebnissen während des Zweiten Weltkrieges. Er war 1942 bis 1945 Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter unter anderem im Konzentrationslager Sachsenhausen und dessen Außenlager Falkensee.

Sigurd Syversen, geboren 1921, war früh in der norwegischen Arbeiterbewegung aktiv und nach der Okkupation Norwegens Teil des Widerstandes. Im März 1942 wurde er wegen des Verteilens illegaler Presse durch die Gestapo verhaftet. Nach einem Jahr Haft in Norwegen, unter anderem in dem sogenannten Schutzlager Grini bei Oslo, wurde er im Februar 1943 nach Sachsenhausen deportiert. Ende 1943 kam er in das Außenlager Falkensee, wo er für die Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten musste. Am 30. März 1945 wurde er durch die „Weißen Busse“ befreit.

Wir werden ihn als warmherzigen und engagierten Mann, der besonders auch junge Menschen mit seiner persönlichen Geschichte erreichte, in Erinnerung behalten. Er reiste noch im hohen Alter regelmäßig auch nach Deutschland, setzte sich stets gegen Nationalismus und gegen das Vergessen ein, unter anderem als Mitglied des Internationalen Sachsenhausen-Komitees.

„Ich habe allen vergeben, den Mördern nicht. Vergessen will ich nicht.“ (Aus: Die Geschichte von Sigurd Syversen, verfasst 1995). 

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